Newsletter
Dezember 2020
Inhalt
Seminarthemen
White Allyship Workshop
Berichte
Die Zugvögel wünschen nachträglich ein frohes Weihnachtsfest! Kurz vor Jahresende gibt es noch unseren letzten Newsletter für das Jahr 2020 – bleibt weiterhin gesund und sicher und kommt gut ins neue Jahr!
Seminarthemen
Spätestens seit einem Workshop zum Thema "Sustainable Development Goals in Freiwilligenseminaren" gibt es bei einigen Zugvögeln und Mitgliedern der Partnerorganisationen ganz viel Motivation und Lust, mehr über die Seminarinhalte der jeweils anderen Organisationen zu wissen, sich inspirieren zu lassen, Inhalte anzupassen und die Perspektiven der anderen mehr in die eigenen Seminare einzubringen.
Außerdem soll sich die "politische Bildung" als roter Faden durch alle Seminare ziehen. Dazu skypen wir nun regelmäßig in internationaler Runde und haben schon einiges erarbeitet – in wunderschönen, regenbogenfarbigen Tabellen und einer fast überfordernden Übersicht der Seminarinhalte aller Organisationen im Vergleich.
Wir freuen uns, dieses Thema auch auf der MV weiter vertieft zu haben und nutzen die seminarfreie Zeit (keine Freiwilligen = kaum Seminare) zur Weiterentwicklung der Inhalte – und genießen den regelmäßigen Austausch mit unseren Partner*innen sehr!
von Paulina
White Allyship Workshop
Seit fast zehn Jahren setzen wir uns als Zugvögel gegen Rassismus ein – doch was können wir als großteils weißer Verein hierzu wirklich beitragen? An dieser Zugvögel-Vision möchten wir arbeiten. Ein Schritt in diese Richtung soll der Workshop zu "White Allyship" sein, der im Januar 2021 von bis zu 25 Zugvögel-Mitgliedern belegt werden kann. In ihm wird es u.a. darum gehen, was unter dem Begriff "White Allyship" zu verstehen ist sowie welche konkreten Handlungsmöglichkeiten es gibt, um eigene Privilegien zu verlernen und selbst-reflexiv als weiße*r Verbündete*r zusammen mit BIPoC (Black, Indigenous, People of Colour) gegen Rassismus vorzugehen. Hier möchten wir insbesondere unseren Verein und unsere Handlungsspielräume in den Blick nehmen.
von Anso
Berichte
Verlängerungsseminar
Vom 3. bis 5. Oktober fand das Verlängerungsseminar von Tania, Andrea und Jimmy digital statt. Nachdem klar war, dass es 2020 kein Ankunftsseminar geben wird, wollten wir trotzdem zumindest am Seminar für die Freiwilligen, die verlängern, festhalten. Nach längeren Überlegungen haben wir uns entschieden, das Seminar online und nicht in Präsenz stattfinden zu lassen. In Hinblick auf die Corona-Pandemie und ihre Entwicklung in Deutschland war das auf jeden Fall sinnvoll, und tatsächlich kam, als wir uns gegenseitig in die Gesichter blicken konnten, auch digital Seminar-Atmosphäre auf.
Los ging's am Samstagnachmittag. Nach Kennenlernen und einem kurzen Spiel stand der Tag ganz unter dem Motto “Reflexion”. Gemeinsam zeichneten wir Figuren, versetzten uns zurück ins das letzte Jahr und sprachen auch viel über die Situation rund um Corona. Am Sonntag fand eine Empowerment-Einheit beim Trainer Ambachew Addisu Anjulo statt. Montag war dann auch schon der letzte Tag des kurzen Seminars. Den Vormittag verbrachten wir damit, uns über Migration und unsere Perspektiven darauf auszutauschen und uns vor allem auch Raum zu geben für widerständige Perspektiven. Hierfür lasen wir unter anderem Zeitungsartikel und schauten kurze Filme – alles auch bei einem digitalen Seminar möglich. Nach einem Input zum Thema “Studium in Deutschland” ging es am Nachmittag dann um gewaltfreie Kommunikation und den Umgang mit Konflikten sowie den Zielen, die die Freiwilligen in Bezug auf den Umgang mit ihren Bedürfnissen in den kommenden Monaten haben.
Es war gut und wichtig, dass dieses Seminar stattgefunden hat und wir uns austauschen konnten und es war total schön, sich (digital) zu sehen. Die gesamte Seminaratmosphäre war sehr freundschaftlich – man hat gemerkt, dass Andrea, Tania und Jimmy sich vertraut sind und wir, die wir sie teilweise noch nicht "live" getroffen hatten, haben nun das Gefühl, die drei Freiwilligen und ihre Perspektiven besser kennengelernt zu haben.
von Susi
FreDi-Treffen
Zwei Wochen vor der Mitgliederversammlung (MV), vom 07.-08. November, fand das zweite digitale FreDi-Treffen diesen Jahres in Vorbereitung auf die MV statt. Themen waren die Einreise der Freiwilligen-Jahrgänge 2020/21 und 2021/22, der Haushaltsplan, Neubesetzung der Posten und weitere Themen im Open Space. In gemütlicher Runde von 10 Vögeln haben wir so viel besprechen können. Es fehlte natürlich – wie so oft in diesem Jahr – das Beisammensein, die Stimmung war aber trotzdem sehr gut.
von Kirsten
Mitgliederversammlung
Wir befinden uns im November des Jahres 2020. Ganz Europa ist wegen der Coronapandemie im Ausnahmezustand. Ganz Europa? Nein! Ein bunter Schwarm von Zugvögeln versammelte sich zwischen dem 20. und 22. November in drei Ländern und auf zwei Kontinenten in einzelnen Horsten, um allein oder zusammen mit anderen Vögeln eine etwas andere Mitgliederversammlung zu genießen.
Die Vorfreude begann schon in der Woche vor der MV, als so nach und nach die Brieftauben mit Post von der Mitgliederverwaltung hereingeflattert kamen, und Material zum Basteln, Kochen und Feiern brachten. Dieses bunte Sammelsurium an Nettigkeiten ließ schon vor dem Wochenende die Vogelherzen höherschlagen.
So richtig los ging es dann mit dem bunten Abend am Freitag. Dabei haben wir gelernt, was Zoom so alles kann: Die Augenfarbe verändern, einen Hut aufsetzen, zum Alien werden – alles kein Problem. Ergebnis des Abends war außerdem eine wunderschöne Zugvögel-MV-Playlist. Nebenher wurde ein bisschen gebastelt und über Posten gesprochen.
Der Samstagmorgen begann für viele dann mit einem Kaffee und Frühstück neben dem Laptop. Zoom hat auch so seine Vorteile... In drei Slots war Zeit fürs FreDi, PolAr und Gedanken über das Zugvögel-Jubiläum im Jahr 2022.
Die durch die Coronasituation verkomplizierte Lage verlangte nochmal nach einer kurzfristigen Entscheidung bezüglich der Aufnahmekapazitäten im Sommer, die wir jedoch nur vorläufig treffen wollten. Hier bedarf es nochmal Rücksprache mit unseren Partner*innen, wir rechnen jedoch mit einer Einreise von sechs Freiwilligen im September 2021. Das bedeutet, letztlich haben wir den Jahrgang 2020 nun endgültig abgesagt, was natürlich sehr schade ist, aber nun dafür auch Planungssicherheit ermöglicht in Bezug auf die nächste Freiwilligengeneration und deren Finanzierung.
Währenddessen traf sich außerdem eine Gruppe, um über das im Jahr 2022 bevorstehende Zugvögel-Jubiläum zu reden: Hier wurden sehr abstrakte und auch durchaus konkrete Visionen entworfen, wie das Jubiläum aussehen kann – selbst von einer Partner*innenkonferenz wie bereits 2016 in Lüneburg war die Rede – wow.
Am Nachmittag ging es dann mit dem offiziellen Teil der Mitgliederversammlung weiter... Es gab Rechenschaftsberichte vorzustellen, Verantwortliche zu entlasten, Posten zu vergeben etc. Alles gar nicht so einfach, wenn alle einzeln vor ihren Laptops sitzen. Doch schließlich haben wir auch das geschafft und konnten den Abend entspannt beim Pubquiz der RG Köln zum Thema Postkolonialismus fortführen.
Mit Wunderkerzen, Musik und einem (zumindest mancherorts) wunderschönen Nachthimmel ließen wir die MV dann gemeinsam ausklingen. So mancher Teppich hat wohl auch eine dauerhafte Erinnerung an diese besondere MV (und besonders ihre Wunderkerzen) behalten.
von Fieke, Michi, und Rebecca