| Newsletter | Juni 2020 | Inhalt | AktuellesCorona und ZugvögelRegionalgruppenGremien | | Online-Pubquiz | Am 06. Juni, also morgen, gibt es ein Pubquiz zum Thema Klimagerechtigkeit. Checkt das Facebook-Event und meldet euch schnell noch an! | Von der Gewalt des Sammelns | Am Mittwoch, dem 10.06.2020 um 19.00 Uhr veranstaltet unsere RG Bayreuth in Zusammenarbeit mit dem Iwalewahaus ein Film-Screening mit anschließender Diskussion.Ausgehend vom Dokumentarfilm „Shetani“ (Deutschland 2018 | 19 Min.) entspinnt sich eine Diskussion über die ungebrochene Gewalt kolonialer Sammlungen in Deutschland, die Forderung nach Restitution und Fragen nach den Formen kulturpolitischer Zusammenarbeit.Ort: Zoom (Meeting ID: 936 7127 4589; Passwort: 285046)Wir freuen uns über jede*n, der*die vorbeischaut! | Sommertreffen | Wie im letzen Newsletter schon angekündigt, sollte vom 11. bis zum 14. Juni das Sommertreffen auf dem Petershof stattfinden. Das geht aufgrund der Corona-Problematik so natürlich nicht, weswegen wir entschieden haben, das Treffen online stattfinden zu lassen. | | Munteres Skypen | In einem längeren "Corona-Skype" mit fast allen Freiwilligen kam von ihnen der Wunsch und damit die wunderbare die Idee auf, sich regelmäßig zum Deutschreden (und natürlich sonstigem Austausch, auf dem Laufenden halten, Tipps für die komische Corona-Zeit austauschen, ...) auf Skype zu treffen! Und das wurde direkt umgesetzt: Drei mal die Woche, Montag, Mittwoch und Freitag, jeweils um 18 Uhr für ein Stündchen. Aus aktueller eigener Erfahrung ist nur zu sagen, dass es wirklich wunderbar ist, mal in größerer Runde zu skypen und vor allem die Freiwilligen, aber auch die anderen Zugvögel von hier mal wieder zu hören! | von Paulina | Orga-Team-Treffen | Mitte April traf sich das Orga-Team nicht wie geplant in Lüneburg, sondern online. So waren wir quasi überall und haben uns durch "Roomtours" auf eine ganz neue Art und Weise kennen gelernt und über absichtlich eingebaute Fehler herzlich gelacht; es wurde ein Weihnachtsmann aus dem Keller geholt und sich überwunden, eine Kaffeedose zur geliebten Teesammlung zu stellen. Produktiv waren wir aber auch. Auf der Agenda standen Öffentlichkeitsarbeit, Entscheidungsfindung und Datenschutz, wo uns Niko und Carl unterstützt haben. Wir freuen uns schon auf das online-Sommertreffen, aber auch darauf, in Zukunft wieder miteinander einen Kaffee (oder Tee) trinken zu können. | von Lennard | | Bremen | Die RG Bremen ist aus dem Winterschlaf erwacht!Anstatt es nach einer Pause erst wieder langsam angehen zu lassen, starteten wir direkt wieder mit einem großen Projekt. Denn wir sind wütend und frustriert über die Lage an den europäischen Außengrenzen und insbesondere über die Situation im Camp Moria auf der Insel Lesbos. Aber wir fühlen uns auch machtlos. Mit unserem Projekt „Art Against Borders“ wollen wir diese Frustration und Machtlosigkeit kreativ darstellen und so hoffentlich noch mehr Leute auf die Notlage aufmerksam zu machen. Wir und jede*r, der sich beteiligen möchte, kreiert einen Beitrag jeglicher Form (Wort / Bild / Film / Tanz / Musik / …) rund um das Thema #LeaveNoOneBehind. Mögliche Leitfragen wären: Was soll Europa hören? Was muss sich ändern?! Wir sammeln alle Beiträge zunächst in digitaler Form auf dem Instagram-Profil von @openallborders. Das Ziel ist es, sobald es keine Kontakt- und Versammlungsverbote mehr in Deutschland gibt, eine richtige Ausstellung daraus zu machen.Liebe Grüße aus Bremen! | von Taalke | Bonn | Auch in Bonn ist der Zugvögel-Alltag von leicht verpixelten Webcams, 40-minütigen Countdowns bei Zoom bis hin zu Déjà-vu artigen zweifachen Bildübertragungen (!) gezeichnet. Um trotz alldem ein gewisses Konzept in unsere digitalen Treffen zu bringen, haben wir uns überlegt, zusammen über einen Podcast zu diskutieren: Wir würden verschiedene Ideen sammeln, einen spannenden Podcast aussuchen, diesen würde dann jeder im Vorfeld anhören (soweit die Theorie) und dann würden wir darüber diskutieren. Gesagt, getan! Zur Auswahl standen unter anderem die Podcasts „Wie umgehen mit eigenen Privilegien“ (Deutschlandfunk Kultur), „Social Distancing als Klassenfrage“ (Demoradio der Rosa-Luxemburg-Stiftung) und der Bericht „Virus besiegt, Patient krank“ (Deutschlandfunk Hintergrund) zur Ebola-Epidemie im Kongo. Vielleicht war es inmitten von Corona-News die gute Nachricht, dass die Ebola-Epidemie im Kongo quasi besiegt ist, jedenfalls bekam dieser Podcast die meisten Stimmen. Zusammen diskutierten wir über die Hilfsmaßnahmen der WHO gegen Ebola, ein Virus, das auch den Globalen Norden bedroht. Andererseits aber ein Virus, das im Kongo nur einen kleinen Teil der medizinischen Fälle ausmacht, während bei rein lokalen Krankheiten wie Malaria scheinbar weniger Unterstützung kommt. Auch zur politischen Lage im Kongo konnten wir verschiedene Eindrücke hören, die einer unserer Zugvögel dort vor Kurzem selbst hatte sammeln können.Wir hatten einen interessanten Abend und freuen uns darauf, etwas ähnliches zu wiederholen. Aktuell tragen wir uns mit der Idee, einen digitalen Spieleabend umzusetzen – man hört, Codenames und anderes sei online verfügbar. Wir hoffen, damit konnten wir euch einen kleinen Einblick und vielleicht auch ein paar Ideen geben! | von Jordan | Köln | In Köln haben wir uns nach einer kurzen Verschnaufpause recht schnell an die neuen Gegebenheiten gewöhnt und auf Skype geschnattert. Die freigewordene Zeit wollen wir nun für mehr inhaltliche Diskussion nutzen. Das für den 21. April geplante Pubquiz (Cologne und Colonialism) haben wir vorsorglich auf den Herbst verschoben (seht es euch einfach auf Facebook an), arbeiten aber jetzt schon weiter fleißig an der Konzeption. Des Weiteren starten wir nun so langsam in die Gastfamiliensuche für Natalia, die Köln ab Oktober bereichern wird. Einige von uns sind auch schon in den Startlöchern für die inhaltliche Planung des Ankunftsseminares. Außerdem wollen wir im Moment verstärkt Öffentlichkeitsarbeit betreiben, um wichtige Zugvögel-Themen gerade neben dem omnipräsenten Corona-Thema wieder ins Blickfeld zu rücken. | von Tami | Bayreuth | Hier in Bayreuth ist momentan alles super und erstaunlicherweise finden unsere RG-Treffen regelmäßiger denn je statt!Die letzten Wochen haben wir die Veranstaltung „Von der Gewalt des Sammelns“ geplant, die am Mittwoch, 10.06.2020, um 19.00 Uhr auf Zoom stattfinden wird (s. "Aktuelles"). In dem Film „Shetani“ werden wir Mboro begleiten, der vor über 40 Jahren den Auftrag erhält, den Kopf des tansanischen Widerstandskämpfers Mangi Meli in Deutschland zu finden und in seine Heimat zurückzubringen. Mangi Meli wurde 1900 von deutschen Kolonialisten erhängt und sein Kopf zur sogenannten „Rasse-Forschung“ nach Deutschland verschifft. Von Berlin aus beginnt für Mboro eine jahrzehntelange und bislang erfolglose Suche in einem Netz ethnologischer Sammlungen und Institutionen. Anschließend möchten wir gemeinsam mit Mboro, Niva Ehrlich, Zakaria Rahmani, Konradin Kunze und Katharina Fink über die ungebrochene Gewalt kolonialer Sammlungen in Deutschland, die Forderung nach Restitution und die kulturpolitische Zusammenarbeit diskutieren. Zu dieser Veranstaltung wollen wir euch alle herzlich einladen! Im letzten RG-Treffen haben wir uns schließlich einem neuen Thema gewidmet: Globale Steinkohle-Lieferketten. Dazu schauen wir uns gerade die Dokumentationsreihe „Still-Burning“ an, welche die Auswirkungen der Steinkohle-Lieferketten und den damit verbundenen Widerstand in einem globalen sowie kapitalistischen und kolonialen Kontext beleuchtet. Bisher sehr empfehlenswert! Beflügelte Grüße aus Bayreuth! | von Lara | Berlin | In Berlin wird seit Wochen fleißig inhaltlich gearbeitet. Unsere Online-Treffen füllen wir derzeit mit Inputs und Diskussionen zur Situation auf den griechischen Inseln, dem Begriff Klimagerechtigkeit und dessen Bedeutung in unterschiedlichen Weltregionen. Tania hat glücklicherweise schnell eine neue Gastfamilie gefunden und inzwischen sind wir auch in Online-Geburtstagspartys erprobt. | von Nadja | Lüneburg | Im letzten Semester starteten wir in Lüneburg das Projekt „Klozeitung“: Mit Hilfe von Aushängen auf den Toiletten der Uni haben wir so Nachrichten aus aller Welt verbreitet, die es nicht in die konventionelle Berichterstattung schaffen. Gerade jetzt scheint es uns wichtig auch Nachrichten jenseits der Corona-Pandemie Gehör zu verschaffen. Deswegen lasen wir unsere Zeitung als „Zugvögel-Post“ im Digitalen Format wiederaufleben. Hier die Latest News: In Mexiko sterben durchschnittlich zehn Frauen jeden Tag durch Femizid (Mord an Frauen). Rund 95% dieser Morde werden nicht bestraft. Ganze 60% der mexikanischen Frauen haben schonmal Gewalt erlebt. Der Machismo ist von Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen gekennzeichnet und findet sich in ganz Lateinamerika wieder. Frauen und Mädchen werden alltägliche Dinge wie das Rennen oder Studieren, was aus westlicher Sicht ebenfalls schon für normal angesehen wird, verweigert.Die Psychologin und Feministin Daniela García sieht deutlich einen Zusammenhang zwischen dem Machismo und der hohen Femizidrate.Der Bundesstaat Oaxaca in Südmexiko ist am stärksten von Gewalt gegen Frauen betroffen. Auch hier organisieren sich wie in ganz Mexiko Frauen für ein wirksames Frauenrecht, das bis dato kaum existierte. 2019 wurde ein erster Schritt vom Parlament Oaxaca getan. Im Sommer wurde ein Gesetz gegen digitale sexuelle Gewalt verabschiedet.Ein paar Monate darauf folgte die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen bis zur 12. Schwangerschaftswoche, was einen großen Erfolg im Vergleich zu den übrigen mexikanischen Bundesstaaten, die nicht vom „Unterdrückerstaat“ abweichen, darstellt. Trotzdem versuchen konservative Kräfte die Anwendung dieser Gesetze zu verhindern.Doch die Frauen geben nicht auf und vernetzen sich nun digital, um eine noch größere Reichweite zu haben.Das Ziel ist „einen Raum zu schaffen, in dem wir uns der Stigmatisierung und Kriminalisierung […] widersetzen”, so die Initiatorinnen der entstandenen Plattform. | von Corinna | | Frewilligendienst | Was ist so passiert und was geht gerade ab bezüglich Freiwilligenprogramm? Zunächst einmal darf ich freudig verkünden, dass alle sechs Freiwillige der Generation 2020/21 eine Einsatzstelle bekommen haben. Nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Eisantzstellensuche ist es besonders schön, dass alle sechs Plätze besetzt werden konnten. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich die globale Situation bezüglich Corona bis zur Ausreise der Freiwilligen beruhigt und sie wie geplant ihren Freiwilligendienst antreten können. Den betroffenen RGs wünschen wir eine gute Gastfamiliensuche – danke schon mal dafür! Eine weitere erfreuliche Nachricht ist, dass unser Freiwilligenprogramm so gut ankommt, dass einige Personen Verlängerungen in Erwägung ziehen. Das ist doch ein schönes Feedback. Zur Zeit ist der Antrag in Arbeit, danke an alle, die hierbei unterstützen. Dennoch gibt es auch besorgte und gelangweilte Freiwillige zur Zeit, aber wem passiert das nicht ab und zu in den eigenen vier Wänden hockend? Auf jeden Fall gab es bereits zwei Skypegespräche, um sich nach Allen zu erkundigen, Fragen und Sorgen zu teilen und einfach Zeit miteinander zu verbringen. Auch die Zwischenevaluation wird online stattfinden – den neuen Herausforderungen wird sich mit der Lust, neue Weisen des Zusammenarbeitens zu lernen, gestellt! Auch mit den Partnerorganisationen sind wir in Kontakt, um den weiteren Einfluss der Pandemie auf den Freiwilligendienst zu verfolgen. Liebe Grüße, Euer FreDi | von Ana | | | |