Noch dieses Jahr soll in Deutschland die großangelegte Impfkampagne gegen das Coronavirus anlaufen. Während das für uns in Deutschland ein Licht am Ende des Tunnels bedeutet, geht für einen Großteil der Weltbevölkerung das Warten auf das Ende der Pandemie weiter. Das liegt zum einen daran, dass Länder des globalen Nordens, unter ihnen auch Deutschland, sich bereits mehr als die Hälfte der Impfdosen gesichert haben, zum anderen am Festhalten ebenjener Staaten am Patentrecht. Der Patentschutz verhindert, dass der Impfstoff dezentral in jedem Land der Welt hergestellt werden kann. Stattdessen sind Länder des globalen Südens auf Spenden angewiesen, oder müssen die Impfstoffe teuer kaufen. Ein Vorstoß Indiens und Südafrikas, das Patentrecht für die Dauer der Pandemie auszusetzen, scheiterte an der Ablehnung der USA und der EU-Staaten. Die sich hier zeigenden postkolonialen Machtungleichgewichte und Abhängigkeiten sind zutiefst erschütternd, zumal eine ungleiche Verteilung der Impfdosen auch aus Sicht der Pandemiebekämpfung und aus wirtschaftlichen Gründen nicht sinnvoll ist.
Wir wünschen allen Menschen ein besinnliches Fest, und wünschen uns insbesondere, dass sich die Bundesregierung über die Feiertage eines Besseren besinnt, und sich für eine Aufhebung des Patentschutzes einsetzt.
Quellen:
https://www.rnd.de/wirtschaft/zoff-ums-patentrecht-wem-gehort-der-corona-impfstoff-T2O3JO7JDVHXLCR7TJDEBA7UJ4.html
https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/corona-aktuelle-forschung-mittwoch-sechzehnter-dezember-100.html
https://taz.de/Impfstoff-nur-fuer-Industrielaender/!5736607/