Mit einem deutschen Reisepass kann man ohne Probleme in 174 Länder dieser Erde einreisen. Umgekehrt ist nur für 81 Länder die Einreise nach Deutschland visafrei. Alle anderen Menschen müssen ein kompliziertes und bürokratisches Visaverfahren durchlaufen, wo die letztendliche Entscheidung über Genehmigung bzw. Ablehnung des Antrags oft aufgrund intransparenter Kriterien, wie z.B. der Rückkehrerbereitschaft, stattfindet. Denn ob die zuständige Botschaft ein Visum ausstellt, hängt nicht nur von der Herkunft des*der antragstellenden Person sondern auch von den wirtschaftlichen und politischen Beziehungen Deutschlands zu diesen Ländern ab. Viele Menschen kommen deshalb auf gefährliche, illegale Weise nach Europa, anstatt ein Visum zu beantragen, mit dem Flieger einzureisen und einen Asylantrag zu stellen.  VisaWie? setzt sich für humanitäre Visa ein, die viele Tote vermeiden würde. Aber auch für gebildete Studierende ist es oft nicht leicht ihr Studium in Deutschland zu beenden.

Der Workshop versucht darüber aufzuklären, wie genau die deutsche und europäische Visavergabe abläuft, was für machtmotivierte Ansichten dahinterstehen und wie es im Laufe der Geschichte zu diesem System gekommen ist.

Wir würden uns sehr freuen, wenn ihr vorbeikommt und mit uns diskutieren!

Samstag 4.5.2019 von 16-19:30 Uhr im Iwalewahaus in Bayreuth (Wölfelstraße 2)

 

Und so war der Workshop:

Wie gerecht ist die Visavergabe? Und wozu brauchen wir überhaupt Visa? Das waren die zentralen Fragen beim VisaWie?-Workshop, der am 04.05.2019 im Iwalewahaus stattgefunden hat. Dafür durften wir Myriam und Olivia, Referentinnen von VisaWie?, bei uns in Bayreuth begrüßen, die ein spannendes und informatives Programm im Gepäck dabeihatten. An dem 3-stündigen Workshop nahmen wir als Regionalgruppe sowie ein paar weitere Interessenten aus Bayreuth teil. Zum einen lernten wir vieles über Visabestimmungen und die Geschichte des Visums. Zum anderen erfuhren wir einiges über die VisaWie?-Kampagne, die sich besonders für ein transparentes und faires Visaverfahren einsetzt und Diskriminierungen in der Visavergabe aufdecken möchte. Im Mittelpunkt steht dabei die Abschaffung des Kriteriums „Rückkehrbereitschaft“, welches mit der Zeit zu einem Instrument der willkürlichen Ablehnung von Visa geworden ist. Über diese Machtstrukturen konnten wir ebenso im Workshop reflektieren. Aber auch der Erfahrungsaustausch mit den anderen Teilnehmer*innen kam nicht zu kurz. Hier könnt ihr euch noch ein paar Bilder anschauen: