Filmtour mit „Die Macht des Visums – Ein Dokumentarfilm zur Visavergabepraxis“

Am 12. Oktober 2024 fand im Ladenkino in Berlin die Premiere des Dokumentarfilms „Die Macht des Visums“ (ca. 45min) statt [mehr Infos hier, hier und hier und – nun soll der Film an möglichst vielen weiteren Orten gezeigt werden, um über die deutsche Visavergabepraxis und die damit verbundenen Hürden für Menschen ohne deutschen Reisepass zu informieren. Produziert wurde der Film von der Kampagne “VisaWie? – Gegen diskriminierende Visaverfahren”, ein Verein, der aus den Zugvögeln hervorgegangen ist und sich seit zehn Jahren mit politischer Kampagnenarbeit und Bildungsarbeit gegen die Diskriminierung in Visaverfahren einsetzt. Die Filmreihe wird in Kooperation von VisaWie? und den Zugvögeln organisiert.

Infos zum Film

Menschen mit deutschem Pass dürfen in fast jedes Land der Welt reisen. Andersherum dürfen aber Menschen aus nur sehr wenigen Ländern nach Deutschland einreisen und benötigen ein Visum. Dieses Visum bleibt den meisten Menschen verwehrt und ihre Bewegungsfreiheit wird damit massiv eingeschränkt. Der Dokumentarfilm beleuchtet die folgenden Fragen:

  • Wie werden in deutschen Botschaften eigentlich Visa vergeben?
  • Wer entscheidet, wer – wann – wohin reist?
  • Warum genau ist es für eine*n Kameruner*in viel schwieriger nach Deutschland zu reisen als umgekehrt?

Der Dokumentarfilm beleuchtet die globale Ungleichheit in der Visavergabe aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Zentrum steht ein binationales Paar, das mehrere Jahre getrennt leben musste und nun erst nach drei abgelehnten Visa und mehreren Jahren Wartezeit zusammen in Deutschland leben kann.
Mit O-Tönen von verschiedenen Expert*innen geht der Film den Absurditäten der deutschen Visavergabepraxis auf den Grund (“Wäschekörbe voll Visumsanträge”) und zeigt sowohl die menschliche Tragik als auch die tägliche systematische Diskriminierung im System.

Besonderheit gewinnt der Film durch seine Diversität schon in der Produktion. Das Filmmaterial wurde international von dominikanischen, deutschen, beninischen und kamerunischen Filmemacher*innen gedreht. Das Filmprojekt ist außerdem ein Communityprojekt, das durch Crowdfunding finanziert und 2018/2019 mit dem FAIRWANDLER-Preis der Karl-Kübel-Stiftung ausgezeichnet wurde.

Bist du dabei?

Melde dich sehr gerne bei uns, wenn du wissen möchtest, wann der Film in deiner Stadt gezeigt wird. Aber natürlich auch, wenn du einen geeigneten Ort kennst, an dem der Film gezeigt werden könnte oder selbst eine Filmvorführung organisieren möchtest. Der Film kann entweder allein für sich stehen oder mit einem Filmgespräch, einer Podiumsdiskussion etc. kombiniert werden. Zur Finanzierung der Filmreihe stehen Gelder der Zugvögel zur Verfügung. Kontaktieren kannst du uns unter politisches@zugvoegel.org. Über die einzelnen Filmvorführungen der Tour werden wir hier sowie auf unseren Social Media-Kanälen informieren.